[DE] Schutz maritimer Kritischer Infrastruktur in der Ostsee
Schutz maritimer Kritischer Infrastruktur in der Ostsee: Braucht es den Schuss vor den Bug?
„Ausspähung und Sabotage in der Ostsee werfen Sicherheitsbedenken hinsichtlich des Schutzes maritimer Kritischer Infrastruktur auf.
Die Anrainer reagieren darauf zunehmend energischer.
Militärische Initiativen wie Baltic Sentry der NATO und die Arbeit des deutsch-multinationalen Marinestabs CTF Baltic setzen dabei auf Präsenz und ein verbessertes Lagebild.
Darüber hinaus bedarf es verbesserter Abstimmung zwischen den beteiligten Akteuren. Auch notwendige Investitionen in Fähigkeiten der Marine zahlen sich hier doppelt aus: für die Landes- und Bündnisverteidigung ebenso wie zum Schutz maritimer Kritischer Infrastruktur.
Nicht zuletzt: Wenn Sabotageakte sich nicht vollständig abschrecken lassen, braucht es für robuste militärische Gegenmaßnahmen politische Einigkeit und gesetzliche Klarstellung.
Deutschland braucht unbedingt eine bessere Koordination staatlicher Tätigkeiten und ressortübergreifende Einigkeit darüber, wann wer was darf und zu tun hat.“
Patricia Schneider
Arbeitspapier Sicherheitspolitik, Nr. 4/2025
Bundesakademie für Sicherheitspolitik | ISSN 2366-0805, 7 p.
https://www.baks.bund.de/sites/baks010/files/arbeitspapier_sicherheitspolitik_2025_4.pdf
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Anmerkung:
Diese mit vielen Details unterlegte Übersicht zur Komplexität der involvierten Organisationen und Institutionen erfordert in der Praxis eine massive Interoperabilität für das erwartete Informationsmanagement zur Ermöglichung von Just-in-time Informationsgenerierung, Übermittlung, Analyse, Entscheidungsunterstützung, Aktion und Zielerreichungskontrolle.
Ergänzende Studien sollten u.a. Vorschläge erarbeiten:
- Wie wird im Bereich der Küsten- und See-Sicherheit adäquates zivil-militärisches Informationsmanagement realisiert (derzeit, zukünftig) ?
- Erarbeitung eines adäquat leistungsfähigen Informationsmanagements, das sich nicht auf den Schutz der Übertragungskapazitäten allein (Cybersicherheit) sondern auf die zu übertragenden, zu verarbeitenden und in „just-in-time“ Qualität (also nach vorgegebenen Zeitpunkten bzw. Periodizitäten – nicht allein „nach Verfügbarkeit“ sondern auf der Basis von Service Level Agreements ausgehandelten) erforderlichen hochkomplexen und hochdynamischen Informationsinhalte bezieht.
- Welche Rolle spielt im Rahmen des Informationsmanagements die Privatwirtschaft – auch bezogen auf den Operationsplan Deutschland (z.B. Betreiber von Anlagen, Bergung, Reparatur, Schutz vor Gefahrstoffausbreitungen auf See und in Küstenbereichen, Fischerei, Ökologie etc. etc.) ?
Horst Kremers
